Naturschutz ist wichtig, ganz klar, aber: Wenn Menschen sich in den wenigen Wochen, in denen es einmal schönes Wetter bei uns gibt, nur in den Häusern aufhalten können, weil man draußen von den Stechmücken regelrecht „aufgefressen“ wird – dann ist meines Erachtens eine Grenze des Zumutbaren erreicht.
Nahezu jeder hat scheinbar heutzutage seine Lobby und wird geschützt: Tierschützer sind um das Wohl der Tiere bemüht, die Bürgermeister in den Touristenregionen um die Einnahmen der Ferienvermieter und Lokale, die Bauern bekommen ihre Glyphosatmengen zur Ertragssteigerung genehmigt (da fragt auch keiner die Insekten), außerdem bringen sie Riesenmengen an Gülle aus und damit ein Übermaß an Phosphat und Nitrat – zum nachgewiesenen Schaden der Menschen, denn die Trinkwasser-Grenzwerte übersteigen teilweise das gesetzlich zulässige Maß bzw. es bedarf deutlich erhöhter Anstrengungen der Trinkwasserversorgungsunternehmen, die Schadstoffe wieder aus dem Wasser herauszufiltern.
Jeder hat hier offenbar eine duldenswerte Berechtigung für sein Handeln. Und was ist mit uns Menschen am Ammersee? Die Kinder, die im Sommer oft einem Streuselkuchen ähneln, wenn sie total zerstochen heimkommen. Mückenschutz: Natürlich! Flaschenweise sogar. Fliegengitter: Klar, an jedem Fenster im Haus! Aber dennoch kommen die Biester mit jedem Haustüröffnen herein und irgendwann erwischen sie ein Stück Haut, das noch ohne Autan oder dergleichen zugepappt wurde. Spätestens nach dem abendlichen Duschen vor dem Schlafengehen. Man kann ja nicht wochenlang 24 Stunden rund um die Uhr in der Chemie baden!
Was für Touristen gut und erstrebenswert ist, muss auch für die Bürger gelten, die hier leben – daher ein klares JA zur Mückenbekämpfung.